tag:blogger.com,1999:blog-25564625.post9032497630820153386..comments2024-02-22T08:20:05.648+00:00Comments on Torwen's Blog: Selbstportraits und Humor auf rotfigurigen Vasentorwenhttp://www.blogger.com/profile/04212683985774416002noreply@blogger.comBlogger1125tag:blogger.com,1999:blog-25564625.post-83404651125375906782007-02-05T22:21:00.000+00:002007-02-05T22:21:00.000+00:00„Jambisch“ spielt sicher auf die weiter unten gena...„Jambisch“ spielt sicher auf die weiter unten genannten Texte an, die offensichtlich in Versform verfasst waren. Ein Jambus ist ein Versfuß, und zwar die Folge unbetont – betont, unbetont – betont (z.B. Heinrich Heine, Belsazar: Die Mítternácht zog n´äher schón…) bzw. in der Antike kurz – lang, kurz – lang, da hier für die Versform nicht die Betonungen, sondern die Längen und Kürzen der Silben ausschlaggebend sind.<br /><br />Die Münchner Amphora 2307 war mein allererstes Referatsthema in Klassischer Archäologie! Das Proseminar ging über Bilder vom troianischen Krieg, auf der Vorderseite der Amphora ist die Rüstung des Hektor im Beisein seiner Eltern dargestellt. Dort ist die Inschrift zu lesen: egraphsen Euthymides – gemalt hat es Euthymides, die Malersignatur (während der Töpfer schrieb: … epoiesen, also … hat es gemacht). Als Fortsetzung davon ist wohl auch die Inschrift auf der Rückseite zu verstehen, hos oudepote Euphronios – wie niemals Euphronios: Euthymides hat das Gefäß bemalt, wie Euphronios (es) niemals (gekonnt hätte)! Die Pioniermaler, zu denen Euphronios und Euthymides gehören, bringen auf ihren Vasen zahlreiche Anspielungen auf ihre „Kollegen“ unter, oft auch scherzhafte, da hat Hedreen durchaus Recht, und anscheinend herrschte große Konkurrenz in dieser Zeit, wo man viel Neues ausprobierte und herumexperimentierte. Dazu gehörte vor allem die Darstellung menschlicher Körper aus den verschiedensten Ansichten, wie eben bei den drei tanzenden Männern, auf die Euthymides offensichtlich besonders stolz war. Diese Deutung der Inschrift ist mir bei der Vorbereitung meines Referates mehrfach begegnet (bei Neumann und weiteren, ich weiß nicht mehr exakt, wo in der unten genannten Literatur).<br /><br />Die Interpretationen der anderen Vasen kann ich spontan nicht beurteilen. Aber woraus folgert Hedreen, dass dorisch sprechende Frauen Spartanerinnen sein müssen?<br /><br />Aber auch wenn ich einige Details anders interpretieren würde, stimme ich mit Hedreen darin überein, dass die Darstellungen sicher humoristisch zu verstehen sind.<br /><br />Literatur: (Abkürzungen nach den Richtlinien des Deutschen Archäologischen Instituts, http://www.dainst.org/medien/de/richtlinien_abkuerzungen.html)<br /><br />Zur Vase:<br /><br />P.E. Arias – B.B. Shefton, Greek Vase Painting (1962) 326f.<br />ARV² I (1963) 26-30<br />CVA München, Museum antiker Kleinkunst 4 13-15. Taf. 165-168 (D 543-546)<br />FR I (1904) 63-71. Taf. 14<br />B. Knittlmayer, Die attische Aristokratie und ihre Helden (1997) 46-79<br />LIMC IV 1 (1988) 482-486 s. v. Hektor<br />K. Schefold, Götter- und Heldensagen der Griechen in der spätarchaischen Kunst (1978) 194-201<br />E. Simon, Die griechischen Vasen (1976) 101<br /><br />Zur Pioniergruppe:<br /><br />J. Boardman, Rotfigurige Vasen aus Athen. Die archaische Zeit (1981) 32-42<br /><br />Zu den Vaseninschriften:<br /><br />G. Neumann, AA 1977, 38-41Anonymousnoreply@blogger.com