So noch rasch etwas Weihnachtliches. Ich hoffe es gefällt dir, Karla, du siehst die Mensa in Heidelberg ja dieses Jahr nicht. Anstelle des deutschen Weihnachtsbaumes gibt es dieses Jahr den mehr oder weniger viktorianischen Kamin. Euch allen ein frohes Weihnachtsfest!
Friday, December 22, 2006
Saturday, October 21, 2006
Ein Wochenende in Windsor
Wednesday, October 04, 2006
Institute of Archaeology
Tuesday, October 03, 2006
Reading's Knollenfastfood
Gestern war unser erster Tag in Reading. Nicht weit von unserem Guest House ist ein Einkaufszentrum und dort hatten wir bei "Spud-u-like" unser erstes Mittagessen.
Sunday, September 17, 2006
Mittelaltermarkt Erbach
nach langer Pause (Ausgrabung, Urlaub etc.) bin ich endlich wieder da.
Heute waren wir auf dem Mittelaltermarkt in Erbach. Da ich schon auf einigen Märkten in Deutschland sowie in Schweden war, dürft ihr mir glauben, dass dieser einer der traurigsten seiner Art war. Der Platz war für eine Riesenbesucherzahl ausgerichtet, aber es herrschte gähnende Leere. Vielleicht lag es an dem stolzen Eintrittspreisen. Ursprünglich 18 Euro, aber da das versprochenen Turnier der Löwenritter ausfiel, waren es am Ende 'nur' noch 12 Euro:
Preisermässigungen waren nicht drin weder für Gewandete noch für arme Studenten oder dergleichen. Na ja, dementsprechend leer war das Ganze auch. Die zweite Enttäuschung liess nicht lange auf sich warten. Das 'einzigartige' mittelalterliche Erlebnis bestand aus Ständen die Kitsch verkauften (das meiste hatte aber auch gar nichts mit Mittelalter zu tun) , Kaffeeständen, ein Stand mit Putenfleischgerichten, einer mit Chili und anderen neuweltlichen Köstlichkeiten, die schon mal allesamt fern vom europäischen Mittelalter sind, sowie Kleiderläden mit soviel Polyester, dass einem das mittelalterliche Grauen packt.
Auf der Bühne gab es eine Art Unterhaltungsshow mit irgendeinem Alpensepp aus dem letzten Jahrhundert, der Gegenstände aus einem Heimatmuseum jonglierte, bzw. seinen Gamsbarthut auf der Nase jonglierte. Aber er soll der stärkste Mann der Welt sein. OK....
Das Publikum war auch etwas merkwürdig. Die Zahl der tatsächlich Gewandeten war im Vergleich zu anderen Mittelaltermärkten verschwindend gering; es überwogen schwarzgekleidete Gothic-people. Nichts gegen Gothic-Look aber wenn der Mittelaltermarkt fast durchgehend mit Armeestiefel-tragenden, punkfrisurigen dunklen Typen durchsetzt ist geht das Mittelalterliche Ambiente nun mal verloren. Vielleicht lag es auch an der Band die dort spielte. Saltatio Mortis ist nicht eine pure Mittelalterband, sondern eher eine Rockgruppe, die u. a. auch mittelalterliche Instrumente benutzt.
http://www.saltatio-mortis.com/index.php
Ich höre sie gerne (solange sie nicht singen, da merkt man dann die fehlende Stimmbildung), habe auch CDs von ihnen, aber es ist eben keine Mittelalterband. Auch wenn sie noch so viel Spass macht. Das Konzert war trotzdem sehr nett, schliesslich hatte ich sie noch nie live gesehen. Vielleicht ein bisschen zuviel Feuerwerk und Disco-Licht, aber was soll's, sie waren gut.
Thursday, July 06, 2006
"Stable Isotopes" oder "Was mach ich eigentlich in Bradford"
Also von Kohlenstoff und Stickstoff gibt es -was nicht weiter wundert- verschiedene Isotope. für uns wichtig 13C (eins mehr als das klassische 12 C Atom) und Stickstoff 15N (ebenfalls ein Neutron mehr als der normale 14N). Der Kohlenstoff wird von verschiedenen Pflanzenarten anders verstoffwechselt. Manche bauen mehr vom schwereren Isotop ein manche weniger; sie diskriminieren. Wenn man also z.B. Mais oder Hirse ißt (die sind besonders wichtig für die Ernährung) oder viel Fleisch von damit gefütterten Tieren ist steigt der 13C Wert an, von bei uns üblichen Delta 13C = -21 bis-22 zu -16. Daran erkennt man Amerikaner die viel Mais und Truthahn mit Mais gefüttert essen.
Beim Stickstoff ist es andersrum; grob gesagt steigt der Wert mit der Nahrungskette und wer ganz oben steht hat eben höhere Werte. Veganer also 7-8, Fleischfresser10-12 je nachdem wo man auf der Nahrunskette steht. Deswegen hat man mich leicht herausfinden können weil ich als einziger einen Wert von unter 9 hatte (8.8). Alle anderen (auch die Vegetarier die halt aber Milchprodukte und/oder Fisch essen) lagen weit über 10.
Das Delta heißt einfach dass man nicht den gemessenen Wert des Isotops nimmt sonder die Differenz des Messwertes zu einem Standard damit wir die Werte besser auf aller Welt vergleichen können. Weitere nichts. Das ganze gibt man dann in Promille an.
Hier ist noch mal ne Tabelle (nicht sehr schön aber ich hab im Moment nichts Besseres gefunden:
Tuesday, July 04, 2006
Bradford Isotope Course
So das ist jetzt also Bradford. Kein schönes Bild weil es nur mit der Handy-cam gemacht wurde aber Bradford ist ja auch nicht besonders schön. Das Bild zeigt das Rathaus im Zentrum der Stadt.
Der Kurs ist ziemlich anstrengend Wir hören von morgens 9.00 bis mittags um 3.00 Vorträge (meist in sehr geraffter Form weil die Zeit nie langt) und danach sind wir im Labor. Also nix Urlaub sondern harte Arbeit.
Aber es macht trotzdem Spass. Gestern haben wir unsere Fingernägel hergeben müssen um unsere Delta-15-N Werte zu bestimmen. Also dass ich Vegetarier bin wissen nun alle.
Heute haben wir unseren Atem für Delta-13-C Werte hergegeben aber die Maschine ist nicht fertiggeworden und die Ergebnisse gibts also erst morgen. Dann müssten wir ganz schnell sehen wer Amerikaner ist und viel Mais futtert.
Die Leute sind auch nett; die Hälfte ist von der Uni Bradford, der Rest gemischt (Amerikaner, ein Franzose, eine Italienerin, eine Österreicherin und na ja eine Deutsche). Manche haben schon mit ihrer MA oder Dr. Arbeit angefangen und es ist durchaus spannend was so alles gemacht wird. Also bis jetzt bin ich zufrieden mit dem Kurs.
Grüsse an alle Daheimgebliebenen!
Wednesday, May 24, 2006
'The only good bear is a dead bear'
Drei Tage lang hatte Deutschland also einen Bären zu Besuch. Am Sonntag hiess ihn der bayrische Umweltminister Schnappauf noch willkommen, aber da hatte er sich auch noch nicht an Bayern's Schafen vergrifften. Zwölf in drei Tagen (manche sprechen auch nur von sieben) sowie vier Tauben und ein paar Hühner und das Willkommen wandelte sich in einen Abschussauftrag. Der WWF hatte den Bären ursprünglich in eine Falle locken und ihn mit einem GPS-Sender ausstatten wollen. Ziel dieser Maßnahme war es, dasTier jederzeit orten und eingreifen zu können, falls es sich menschlichen Siedlungen nähert. Der Deutsche Tierschutbund in Bayern wirft Schnappauf vor völlig hysterisch zu reagieren.
Viele Zoologen auf der italiensichen, österreichischen aber auch deutschen Seite sind gegen den Abschuss und wollen den Bären betäuben und entweder nach Italien zurück oder in ein Tiergehege geben. eine Versicherung (Simon Burgess) hat sogar, um den Bären zu retten, angeboten, Schäden mit bis zu 1,5 Mio Euro zu übernehmen.
Trotzdem wurde das 'Wildtier des Jahres 2005' zum Abschuss freigegeben, unter Berufung auf das Urteil des Freiburger Biologen (Albert-Ludwigs-Universität) Felix Knauer. Auch dieser stufte ihn offensichtlich als 'Problembären' ein, obwohl er jetzt seit mehr als einem Jahr auf Wanderschaft ist und weder Italien noch Österreich zu solchen Panik-Massnahmen gegriffen haben.
Sucht man auf der Webpage der Uni Freiburg nach Felix Knauer wundert es einem ein bisschen dass auch er zu solchen drastischen Massnahmen aufgerrufen hat; schliesslich hat er noch 2002 einen Artikel mitpubliziert, in dem er über die Erfahrung vom Einfangen von Braunbären geschrieben hat (Kaczensky, P., Knauer, F., Jonozovic, M., Walzer, C. and Huber, T. 2002. Experience with trapping, chemical immobilization, and radiotagging of brown bears in Slovenia. Ursus 13: 347-356. ). Nun sollte man denken er wäre der rechte Mann um für die Betäubung und Rettung des Braunbären zu sprechen. Aber: wenn man sich die Abteilung Wildtierökologie der Uni Freiburg etwas genauer ansieht versteht man das Ganze vielleicht etwas besser! Dort wird eine Jagdausbildung angeboten und man kann in einer Woche Blockkurs das jagdliche Schiessen erlernen und dann semesterbegleitend das Ganze in die Praxis umsetzen. Ansprechpartner ist - na wer errät es?- Richtig! Niemand anderes als Felix Knauer. Und der Höhepunkt des Kurses ist dann der Abschuss des einzigen Braunbäres in Deutschland seit 1835?
'Hallo Braunbär willkommen in unserem Blockkurs!'
Tuesday, May 16, 2006
Dipylon Schilde und die Konsequenzen für die Datierung nacheiszeitlicher Felsbilder
Auf dem unteren Panel, rechts vor dem pferdegezogenen vierrädrigen Streitwagen stehen zwei Krieger mit Dipylon Schilden. Das Gefäß stammt aus der Mitte des 8. Jahrh. BC, der spät-geometrischen Zeit, weil neben diesen Darstellungen von Bestattungsfeierlichkeiten eben auch viele geometrische Muster auf den Gefässen vorkommen. Der Krater steht übrigens heute in New York im Metropolitan (falls mal jemand von euch grad in der Nähe sein sollte).
Nun was hat das ganze mit Felsbildern zu tun? Tonio Hölscher, in dessen Vorlesung ich heute war, aber auch andere Forscher (z. B. Webster 1959, Lorimer 1950) vertreten nun die Ansicht dass die Darstellung dieser Schilde (von denen man übrigens nur Abbildungen kennt) ein 'romantischer Archaismus' sei, m.a.W. der Schild stammt aus einer viel früheren Epoche und wird nur zur Hochstilisierung dieses kultischen Geschehens dargestellt, in Wirklichkeit wurde in dieser Zeit der runde Hoplon Schild benutzt.
Nun kennt man tatsächlich schon ältere Darstellungen dieses Schild-Typs. So z. B. in Medinet Habu bei der Darstellung der Schlacht von Kadesh (ca. 1300 BC)
oder dem Elfenbeinrelief, das unter dem Artemision von Delos gefunden wurde (ca. 1400 - 1200 BC):
Wobei es sich hier um ein sog. 'figure-eight' Schild (oder zwei Schilde?) handelt das der Vorläufer des Dipylon Schildes sein soll. Diese 'figure-eight' Schilde findet man öfters dargestellt, so auch auf dieser mykenischen Kalix aus Katarraktis (15. Jahrh. BC):
Oder als berühmtestes Beispiel die Wandmalereien im Schildsaal von Knossos (1190-1100 BC):
Nun zurück zu den Felsbildern. Im Valcamonica, wo 80 % der Felsbilder aus der Eisenzeit stammen werden diese -aufgrund fehlender naturwissenschaftlicher Methoden zur Datierung- sehr oft nach den dargestellten Waffen und auch Schilden datiert. Jetzt versteht ihr wahrscheinlich warum mich diese kleine Randbemerkung von T. Hölscher zu diesem Blog angeregt hat. Auch in der Felsbildkunst geht man von Darstellung ritueller Handlungen und Geschehensabläufen aus (o.k. schlechter verstanden zwar aber begründbar). "Occasionally, more absolute dating of single panels or figures can be made, based on typological or stylistic features of the image, and by comparisons with identifiable objects."(statement auf der EuroPreArt Webseite).
Falls man hier auch archaische Waffen und Schilde dargestellt hat fliegen wir mit unserer Datierung ganz schöne auf die Nase.
Andererseits, was soll's... wir wissen ja dass der Dipylon Schild von Achill getragen wurde und mit dem Trojanischen Krieg haben wir ja dann auch eine gute Datierung ;)
Monday, May 15, 2006
Das 'Heidelberger Lied'
Da klingt also aus dem Tor an der Alten Brücke fröhlich das Heidelberger Lied heraus und ich musste feststellen, dass ich obwohl ich (zwar nicht direkt aber doch sehr nahe) in Heidelberg wohne eine fatale Wissenslücke aufweise. Also was könnte wohl mit dem Heidleberger Lied gemeint sein? Die Manesse Lieder? Schliesslich ist Heidelberg für diese alten Handschriften berühmt. Oder vielleicht Hölderlin's Ode:
"Heidelberg
Lange lieb ich dich schon, möchte dich, mir zur Lust,
Mutter nennen und dir schenken ein kunstlos Lied, ...."
Oder Clemens von Brentano's Ode 'Lied von eines Studenten Ankunft in Heidelberg'
"Der Neckar rauscht aus grünen Hallen
Und giebt am Fels ein freudig Schallen,
Die Stadt streckt sich den Fluß hinunter,
Mit viel Geräusch und lärmt ganz munter, ..."
Oder Scheffel's Vertonung des 'Studentenliedes'?
"Alt-Heidelberg, du feine,
Du Stadt an Ehren reich,
Am Neckar und am Rheine
Kein' andre kommt dir gleich. ..."
Oder gar so etwas Banales wie von Peggy March:
"Memories of Heidelberg sind Memories vom Glück ..."
Meine Freundin schlug zaghaft vor: "vielleicht 'Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren' ???"
Wie, so was Triviales? Wurde dies etwa für unsere amerikanischen oder japanischen Touristen angebracht? Aber da stand (auf dem Bild leider nicht leserlich) der Name des Komponisten: Fred Raymond. Nur wer war Fred Raymond? Fragen über Fragen.
Also wo schaut man heutzutage nach? In der Wikipedia natürlich! Und da hatte ich es dann auch schwarz auf weiss: meine Freundin hatte mal wieder Recht (das hat sie häufiger ;) und es ist tatsächlich 'Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren'. 1927 für ein Singspiel komponiert:
"Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren,
In einer lauen Sommernacht.
Ich war verliebt bis über beide Ohren
Und wie ein Röslein hat ihr Mund gelacht.
Und als wir Abschied nahmen vor den Toren
Beim letzten Kuß, da hab ich's klar erkannt:
Daß ich mein Herz in Heidelberg verloren.
Mein Herz, es schlägt am Neckarstrand."
So jetzt bin ich wieder ein Stück schlauer und sollte mich jemand nach dem Heidelberger Lied fragen kann ich wenigstens Rede und Antwort stehen - auch wenn mir als Archäologen der Manesse Codex lieber gewesen wäre.
Thursday, May 11, 2006
Bristol (2)
Das hier ist Bristol Bridge:
In der Nähe war bereits eine römische Brücke die über die Severn geführt hat. Die Stelle hier ist seit dem Mittelalter die Hauptbrücke in Bristol gewesen. Und jetzt noch ein Foto von meiner koreanischen Freundin Lyna und ihrem kleinen Sohn Jin. Sie ist für ein Jahr nach Bristol an die Uni gegangen und wir hatten uns bestimmt ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. Um so grösser war die Freude dass wir wenigstens zwei Abende miteinander verbringen konnten.
Den Rest meiner 'Frei'zeit hab ich mehr oder weniger im Museum verbracht. Na ja eine zeitgemässere Umgestaltung der archäologischen Abteilung wäre nicht schlecht. Es ist alles etwas altmodisch und verstaubt. Dafür ist es ansonsten sehr nett, es ist von allem etwas da: zeitgenössische Kunst, ostasiatische Kunst, Naturkunde und natürlich die Archäologie des Severnmündungsgebietes (obwohl von den schöneren Objekten leider nur Replikas da sind, da die Originale ins British Museum gewandert sind). Aber das Café im Museum ist nett und interviewt wurde ich auch! Die Umfrage von irgendeiner Zeitung (hab den Namen leider vergessen) ging darum, ob Museen für das erste Rendezvous gut ankommen. Zu seiner Freude fand ich das sogar sehr gut, erweckt es doch den Anschein dass dein Verehrer noch etwas Resthirn besitzt und nicht nur an das Eine denkt.
Und wie denkt ihr darüber? Sollen wir in Deutschland auch Valentine Days im Museum einführen wie in England?
Monday, May 08, 2006
Bristol
Seit Samstag bin ich also in Bristol auf der British Rock Art Konferenz - ja es gibt tatsächlich Rock Art in England. Zum Beispiel der Swastika Stein von Ilkley Moor, Yorkshire:
Aber auch über andere Rock Art Sites aus aller Welt wurde berichtet. Da bekommt man richtig Reiselust. Ausserdem kennt man mit der Zeit ja schon einige Leute und so macht das Ganze richtig Spass. Leider waren es nur zwei Tage, aber dafür Vorträge von Morgens bis Abends.
Heute habe ich den Tag genutzt um Bristol näher kennenzulernen. Na ja, die meiste Zeit bin ich wohl im City Museum gewesen. Leider war die archäologische Sammlung nicht gerade gross und ausserdem waren viele Replika da und einige Vitrinen leer geräumt für eine Neugestaltung. Als ob das nicht gereicht hätte haben sie auch noch die Ägyptische und Ostasiatische Abteilung geschlossen. Tja war ein unglücklicher Zeitpunkt. Danach hab ich mit dann mit Border Books und Star Buck getröstet. Hier ist ein Bild von Temple Meads:
Der eigentliche Bahnhof, von Brunel im Tudorstil erbaut, ist heute ein Museum (Commonwealth Museum). Der heutige Bahnhof ist ein Anbau aus den 1870er Jahren. Aber auch ansonsten ist Bristol sehenswert mit seiner schönen Kathedrale, dem Haus des Lord Mayor, dem Hafen und und und.
Monday, May 01, 2006
Manheimer Maimess
Eine Änderung gab es allerdings doch: die Eistüten sind mittlerweile blau geworden
Wednesday, April 26, 2006
Manga, Manga, Manga
Ich will jetzt endlich japanische Bücher lesen! OK soviele Kanjis kann ich noch nicht aber ich hab beschlossen dass es für Mangas reicht, zumal die meisten ja Furiganas über den Kanjis stehen haben (Aussprachehilfen von den lieben Japanern weil viele auch keine Kanjis mehr können - schliesslich tippen die am Computer auch ganz normale Buchstaben ein) .
Nach langen Suchen hab ich beschlossen bei amazon.co.jp zu bestellen weil die von den ganzen (interessanten) Serien wenigstens ab Band 1 liefern. Interessant d.h. für mich irgendwelche historischen Romanzen (kurz Schnulzen) oder Krimis oder Samurai Geschichten.
Hier ist einer meiner auserwählten Mangas: Banana Fish - es geht um Drogen (aus Vietnam?) und Gangster Kriege in New York der 80er. Na ja falls ich es schaffe zu lesen lass ich euch wissen worum es wirklich geht.
Thursday, April 13, 2006
Nebra-Scheibe
Heute war ich in Mannheim in der Nebra Ausstellung (archäologisch interessierte wissen jetzt gleich was gemeint ist und überlesen die nächsten Sätze). Es geht in erster Linie um den einmaligen (zu einmaligen?) Fund der Nebra Sonnenscheibe in Sachsen-Anhalt. Aus diesem Anlass hat man allerlei bronzezeitliche Objekte aus Deutschland und angrenzenden Ländern zusammengesucht und in eine Ausstellung gepackt die von Wien jetzt nach Mannheim kam.
So ab jetzt können auch Archäologen wieder mitlesen. Die Ausstellung ist recht klein; in einer Stunde ist man durch (und das obwohl ich normalereweise unter drei Stunden nicht aus einem Museum herauskomme) und dafür zahlt man als Student 5 Euro (na ja ungefähr wie Kino und es gibt ja auch ein paar mehr oder weniger gute Filmchen zum anschauen, eben wie Kino). Leider sind recht viele Repliken zu sehen, insbesondere die Stücke aus Dänemark (ja, leider auch der Sonnewagen aus Trundholm) und selbst Speyer hat seinen Goldhelm verweigert. Ausserdem muss man sich beim Lesen der Beschriftung manchmal vor Wein/Lachkrämpfen in Acht nehmen, aber so ist das ja immer wenn ein paar 'kluge' Leute über 'kultische' Dinge (=Dinge die sie nicht verstehen) schreiben. Süss fand ich z.B. auch die Deutung einer Gravur auf einem Gürtelblech aus Floth in Polen. Da stand dann also "...steht eine Figur auf einem Schiff, die Arme erhoben wie zum Gebet (das nenn ich Suggestiv-Beeinflussung!). Darüber erscheint die Sonne als punktgesäumter Buckel..." Tja hätte man wohl gern aber über und unter dem 'betenden' Männchen waren insgesamt 9 dieser Buckel (wie? hat der Adorant etwa mit 9 Sonnen jongliert?). Vielleicht sollte man nicht alles was rund ist gleich mit dem Sonnenkult identifizieren, runde Buckel sind nunmal rund und müssen nicht gleich der Sonnenanbetung gedient haben.
Was auch noch vllt den Eintrittspreis reduziert hätte: Objekte die man aus Heidelberger Sammmlungen hätte billig ausleihen und kostengünstig nach Mannheim schaffen können (z. B. Darstellungen von ägyptischen Sonnenbarken auf Grabkegeln) wurden aus Berlin herbeigeschafft (wissen die in Mannheim nicht dass wir in Heidelberg eine ägyptische Sammlung haben?).
Wie auch immer wer bronzezeitliche Hortfunde mag sollte unbedingt mal reingehen (viele Randleistenbeile, Knopfsicheln etc.). Ausserdem hat es (neben der Nebra Scheibe) einige sehenswerte Objekte, insbesondere aus Skandinavien.
Besonders gefallen hat mir
- das Flintschwert aus Atte, Dänemark
- die Zeremonialaxt aus Brondsted, Jütland
- der Wangenklappenhelm aus Pan Lueg, Salzburg
- die Goldboote aus dem Thorshøj bei Nors, Jütland
- das Rorby Krummschwert aus Seeland
- der Sonnenstein aus Moselund (auch wenn ich nicht glaube dass es sich um einen 'portablen' Sonnenaltar handelt)
- das oben beschriebene Gürtelblech aus Floth, Polen
- das Frauenfigürchen mit den riesigen Goldaugen aus Fardal, Dänemark
Und hier noch mal ein Bildchen für die, die nicht auf Anhieb wissen wie die Nebra-Scheibe aussieht: